Generation Villa
Ist der Begriff Villa noch zeitgemäß ? Hängen diesem Begriff nicht eher altertümliche Arten von Machtveranschaulichung an ? Dies sind die Fragen, die ich mir zu meiner Bachelorthesis gestellt habe. Aufgabe war es, für den Bauherrn eine Villa mit sozialem Aspekt zu entwickeln. In der Norm völlig unüblich für den Stereotyp der Villa. Verbundenheit mit der Natur war wichtig, genau so wie eine großzügige Transparenz, die kultiviert, nicht zelebriert werden sollte.
Der Bauherr schilderte unter anderem gesellschaftliche Problematiken im Bezug auf den Bau. Beispielsweise die ‘Schlüssel-Problematik’. Brauchen Freunde wirklich immer einen Schlüssel um hineinzukommen? Das Grundstück ist eine großzügige Baulücke am II. Rote-Haag-Weg in Aachen. Die Nordost-Seite ist dicht bewaldet, die Südwest-Seite komplett unbebaut. Diese herrlich naturbelassene Atmosphäre wird lediglich durch die wenig befahrene Anwohnerstraße geteilt.
Mein Lösungsweg basiert auf dem Urtypus des Atriumhauses. Ein großzügiger Innenhof, zwei Bauflügel, die mit einem gläsernen Durchgang verbunden sind. Eine besondere Konsequenz wurde darauf gelegt, wenig Veranschaulichungspotenzial nach außen zu geben. Das Gebäude soll sich nach innen hin öffnen und leben, sich nach außen hin schließen. Die Flügel wandeln sich mit der Nutzung und dem Bedarf der Familie und entwickeln sich mit dem Leben der Kinder.
Das Motto hier:
Eltern helfen Kindern, Kinder helfen Eltern.
Der Urtypus des Atriumhauses, Generationen.
Durch ein Filtersystem wird der Mensch unterbewusst nur in die Architektur geführt, wenn er auch dort sein Ziel hat.
Die Villa mit sozialem Aspekt ist für Generationen geplant - durch minimale Eingriffe werden so die Nutzungen geändert.
Transparenz die kultiviert, nicht zelebriert.
Durch die Introversion des Gebäudes wird ein klarer Ausdruck geschaffen.
Der zentrale Innenhof wird als stetige Sichtachse zwischen den Trakten genutzt, wie auch als eine grüne Mitte mit ökologischem Nutzen.